Schüler und Lehrer der COS auf großer Englandfahrt
(Glei) „Great Britain - we´re coming“ so hieß es vor kurzem für 46 Schüler und vier Lehrkräfte der COS. Per Bus ging es von Dießen über Rotterdam, wo die Fähre am Abend Richtung Kingston upon Hull ablegte, nach Windermere, der Partnerstadt von Dießen. Schon die Größe und die Unterhaltungsmöglichkeiten auf der Fähre beeindruckte die Schüler - fühlten sie sich doch wie auf einem Kreuzfahrtschiff. Während des Frühstücks am nächsten Morgen an Bord erhaschten die Schüler bereits einen ersten Blick auf das englische Festland. Spannend wurde es allerdings als ein Reisepass als verloren gemeldet wurde. Durfte die Schülerin überhaupt einreisen? Wie sollte die Rückreise erfolgen? Viele offene Fragen schossen dabei Lehrern und der betroffenen Schülerin durch den Kopf. Nach Rücksprache mit der Grenzkontrolle durfte sie zunächst den Hafen verlassen und weiterreisen. Beim Zwischenstopp in York war die Erleichterung groß als der Pass in einer Tasche wieder auftauchte. Das Abenteuer England konnte beginnen. Das Land präsentierte sich von seiner besten Seite - herrlicher Sonnenschein und abwechslungsreiche Landschaften mit saftig-grünen Wiesen und ganz vielen Schafen.
Traumhaft auch die Lage der Jugendherberge in Ambleside, die für die nächsten fünf Nächte als Unterkunft diente. Direkt am Ufer des Lake Windermere gelegen, bot sie ihren bayerischen Gästen die notwendigen Annehmlichkeiten mit Sitzgruppen am See, typisch englischem Breakfast und üppigem Abendessen. Die Freiwassersaison wurde an diesem Wochenende am See eröffnet und das nahmen einige Schüler beim Wort: Swim the lake war das Motto - auch wenn es für alle aufgrund des eiskalten Wassers nur eine ganz kurze Abfrischung war.
Am nächsten Morgen stand ein Ausflug nach Keswick auf dem Programm. Zunächst hieß es „Do you believe your eyes?“ im Puzzling Place. Diese Ausstellung von optischen Täuschungen rief sowohl Erstaunen als auch herzhaftes Gelächter bei den Besuchern hervor. Von dort aus ging es zu Fuß zum Castlerigg Stone Circle, einem der größten und meist besuchten Steinkreise in England.
Das nächste Highlight folgte am Sonntag: Morecambe, ein Seebad am Atlantik. Für einige Schüler war es das erste Mal, dass sie das Meer mit Ebbe und Flut mit eigenen Augen erlebten. Zusammen mit Lehrer Simon Hacken ließen es sich ein paar Teilnehmer nicht nehmen das Watt zu erkunden. Der anschließende Besuch der Bowlingbahn förderte das Teambuilding der Gruppe.
Kondition war gefragt bei der rund vierstündigen Wanderung am nächsten Tag zu den Rydal Graves, zwei begehbaren Höhlen, die tief in den Berg hinein reichen. Wobei der Begriff „Berg“ für die Bayern bei einer Erhebung von 335 m über dem Meeresspiegel schon etwas lächerlich klang. Trotzdem ging dem einen oder anderen mal kurzzeitig die Puste aus, um so stolzer waren dann alle als sie den Gipfel des Loughrigg Fell erklommen hatten.
Natürlich versuchten die Schüler auch teilweise ihre schulischen Englischkenntnisse anzuwenden, sei es beim Shoppen von Andenken oder bei der Kontaktaufnahme mit einer Gruppe von englischen Schülerinnen in der Jugendherberge.
Ernst wurde es mit der Anwendung der englischen Sprache am Dienstag beim Besuch der Lakes School in Windermere. Diese hatte ein interessantes Programm für die Dießener zusammengestellt. Nach einer musikalischen Begrüßung am Vormittag erkundeten sie in Gruppen zusammen mit den Schülern der Lakes School Schulgelände- und gebäude sowie die nähere Umgebung. Anschließend wurde in der Mensa zu Mittag gegessen. Mit dem Boot ging es am Nachmittag zurück zur Jugendherberge. Am Abend traf man sich dann nochmals in der Lakes School mit einigen Schülern und Lehrern, um miteinander Sport zu treiben. Cricket, Rounders und Tennis wurden in Stationen angeboten und ausprobiert, doch der Sinn der teilweise sehr fremden Sportarten erschloss sich für deutsche Schüler nicht ganz.
Bürgermeister Leith Hallatsch mit Gattin und Mitglieder des Windermere Freundeskreises begrüßten im Anschluss noch die Dießener Reisegruppe.
Am Mittwoch hieß es dann früh am Morgen Koffer packen und Abschied nehmen von dieser wunderbaren Gegend und die Heimreise antreten. Eine lange Reise, die sich unverschuldet noch verlängerte, da die Fähre aufgrund technischer Probleme mit sechs Stunden Verspätung in Zeebrügge/Belgien ankam. Das fürstliche Dinner und der Besuch der Disko mit Livemusik an Bord verkürzten allerdings die Fährzeit. Ein Lob gilt auch dem umsichtigen Busfahrer der Firma Sigi Boos aus Inning, der die Gruppe sicher chauffierte.
Sollte irgend jemand sich nun fragen wie das Wetter in England war: Kein Tropfen Regen auf der gesamten Reise - denn wenn (B)Engel reisen wird das Wetter schön!
Ermöglicht wurde diese Fahrt durch die großzügige finanzielle Unterstützung durch die Gemeinde Dießen, dem Freundeskreis Ammersee-Windermere sowie dem Elternbeirat der COS, der die Verköstigung für den Anfahrtstag spendierte. Thank you very much!