Carl-Orff-Schule Dießen erhält Auszeichnung als „Umweltschule in Europa – Internationale Nachhaltigkeitsschule“
Die Carl-Orff-Grund- und Mittelschule (COS) in Dießen am Ammersee wurde heute im Rahmen eines feierlichen Festakts in der Stadthalle Fürth als „Umweltschule in Europa – Internationale Nachhaltigkeitsschule“ ausgezeichnet. Die Ehrung würdigt das besondere Engagement der Schule im Bereich Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung sowie die erfolgreiche Umsetzung von Projekten im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).
Auf den Weg in die Stadthalle nach Fürth machten sich die Lehrkräfte Katharina Rank(Steuergruppensprecherin BNE) Carina Mödl und Julia Seemüller – stellvertretend für die Steuergruppe BNE, die seit zweieinhalb Jahren an der COS implementiert ist und maßgeblich zur nachhaltigen Entwicklung der Schule beiträgt. Begleitet wurden die drei Lehrkräfte vom Schulleiter Michael Kramer.
Schulleiter Michael Kramer zeigte sich stolz über die Auszeichnung:
“Diese Auszeichnung ist eine große Anerkennung für die engagierte Arbeit unserer gesamten Schulgemeinschaft und insbesondere der Steuergruppe BNE. Die Umsetzung der BNE-Projekte hat nicht nur das Bewusstsein für Umwelt und Nachhaltigkeit an unserer Schule gestärkt, sondern auch das Miteinander und die Eigenverantwortung unserer Schülerinnen und Schüler gefördert. Ich bin sehr dankbar, dass sich so viele Kolleginnen und Kollegen mit sehr viel Zeitaufwand für dieses Thema begeistern.”
Die Carl-Orff-Schule hat im vergangenen Schuljahr mehrere erfolgreiche Projekte im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit umgesetzt, die durch die Auszeichnung gewürdigt wurden:
Ein Schwerpunkt lag auf der Einführung eines umfassenden Mülltrennungssystems und der intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema Fast Fashion. Durch eine gezielte Aufklärungskampagne wurden die Schülerinnen und Schüler für die ökologischen und sozialen Folgen von Fast Fashion sensibilisiert. Dabei lernten sie nicht nur die Hintergründe der globalen Textilproduktion kennen, sondern auch konkrete Handlungsmöglichkeiten für einen bewussteren Konsum.
Parallel dazu führte die Schule ein durchdachtes Mülltrennungs- und Recyclingkonzept ein. In den Klassenzimmern wurden spezielle Mülltrennungsstationen installiert. Die Schülerinnen und Schüler übernahmen Verantwortung für die korrekte Mülltrennung und entwickelten ein stärkeres Bewusstsein für die Bedeutung von Wiederverwertung und Ressourcenschonung. Die Maßnahmen führten zu einer deutlichen Reduzierung des Restmülls.
Auch die geplante Anlage einer Insektenwiese auf dem Schulgelände wurde als herausragendes Projekt gewürdigt. Die Schülerinnen und Schüler wollen mit Unterstützung der Lehrkräfte eine artenreiche Insektenwiese anlegen, die zahlreichen heimischen Insektenarten Lebensraum bieten soll. Zusätzlich werden bereits im April spezielle Insektenhotels installiert, um die Ansiedlung von Wildbienen, Schmetterlingen und anderen Bestäubern zu fördern. Durch regelmäßige Pflege und Beobachtung der Insektenvielfalt können die Schülerinnen und Schüler zukünftig ein tieferes Verständnis für die Bedeutung von Biodiversität und den Schutz von Ökosystemen entwickeln.
Ein besonderes Highlight stellt darüber hinaus der Schulacker dar. Im vergangenen Jahr konnte die Anbaufläche des Schulackers auf die doppelte Größe von ca. 55 auf 110 Quadratmeter erweitert werden. Die Schülerinnen und Schüler beteiligen sich aktiv an der Pflege und Bewirtschaftung des Ackers – von der Aussaat über die Pflege bis hin zur Ernte. Die geernteten Produkte werden anschließend in der Schulküche verarbeitet, wodurch die Kinder den Wert von Lebensmitteln und die Bedeutung nachhaltiger Landwirtschaft direkt erfahren. Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit der Offenen Ganztagsschule (OGTS) umgesetzt und ermöglicht den Schülerinnen und Schülern, den gesamten Kreislauf der Lebensmittelproduktion hautnah mitzuerleben.
Auch die Weiterentwicklung zur digitalen Schule der Zukunft, die vor zweieinhalb Jahren an der Carl-Orff-Schule angestoßen wurde, hat maßgeblich dazu beigetragen, die Ressourcen nachhaltiger zu schonen. Die Einführung digitaler Lernplattformen und der verstärkte Einsatz von Tablets sowie digitaler Arbeitsmaterialien haben insbesondre in der Mittelschule den Papierverbrauch erheblich reduziert. Gleichzeitig wurde durch digitale Kommunikationswege und Verwaltungsabläufe der Ressourcenverbrauch im Schulalltag insgesamt gesenkt.
Katharina Rank betont die Bedeutung der Projekte für die Schulgemeinschaft:
“Besonders der Schulacker zeigt, wie wichtig es ist, dass die Schülerinnen und Schüler direkt erfahren, was nachhaltige Landwirtschaft bedeutet. Sie übernehmen Verantwortung, arbeiten gemeinsam und erleben, wie aus einem kleinen Samen etwas Essbares wächst. Solche Erfahrungen sind unbezahlbar und prägen das Bewusstsein für Nachhaltigkeit langfristig.”
Mit der Auszeichnung wird die Carl-Orff-Schule Teil des weltweiten Eco-School-Netzwerks, dem inzwischen rund 59.000 Schulen in 74 Ländern angehören. Die Schule wird auch künftig die nachhaltige Entwicklung weiter vorantreiben und die Schülerinnen und Schüler für Umweltthemen sensibilisieren.
Die feierliche Auszeichnung wurde durch den Bayerischen Umweltminister Thorsten Glauber und den Vorsitzenden des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz in Bayern e. V. (LBV), Dr. Norbert Schäffer, verliehen. Die Auszeichnung würdigt die nachhaltige Weiterentwicklung der Schulkultur und das Engagement der gesamten Schulfamilie.
Die Carl-Orff-Schule freut sich über diese besondere Anerkennung und sieht die Auszeichnung als Motivation, auch in Zukunft das Thema Nachhaltigkeit aktiv zu gestalten.
Auf dem Bild v.l.n.r.: Julia Seemüller, Katharina Rank, Carina Mödl, Michael Kramer